So kann man sich irren. Stand der Rückblick auf das Jahr 2017 noch unter dem Motto „Viel mehr geht nicht“, wurden wir in 2018 eines besseren belehrt. Mehr geht immer. So hatten wir im Oktober ganze 36 Teams, die sich irgendwie in den Galopper des Jahres gequetscht haben. Es wäre fahrlässig, dies als absolutes Limit zu bezeichnen, aber es war schon der Wahnsinn.
Doch der Reihe nach. Hinter uns liegt ein erfolgreiches und abwechslungsreiches Jahr Fußballquiz. Mit Zulauf wie nie zuvor, Dank Quellendoppelcheck im Fragendokument so wenig Diskussionen wie nie zuvor, außergewöhnlichen Preisen (vor allem für 3. Plätze), vielen Gewinnern und einen spannenden Dreikampf an der Spitze. Der amtierende Champion Raging Giraffes bekam auf dem Weg zum Serienmeister harte Konkurrenz. Zusammen mit den Punktelieferanten und dem letztendlichen Jahreschampion SG Pawel Wojtala gab es über die gesamte Saison hinweg ein mehr oder weniger enges Rennen an der Spitze. So wollen wir es haben, nicht nur in der Bundesliga.
Da die Regeln im Vergleich zu 2017 kaum verändert wurden, konnten wir uns schon zum Beginn des Jahres auf die Fragen konzentrieren. „Weniger Datenbankwissen, mehr Instagram“ – so lautete die interne Ansage. Man kann es zwar nie allen recht machen und muss mit einer Ausgewogenheit sowohl die Spitze fordern, als auch die Neulinge nicht verschrecken. Wir denken aber, dass wir es insgesamt wieder ganz gut hingekriegt haben. Zumindest sind wir rückblickend sehr zufrieden, auch wenn der eine oder andere Medieneinsatz mehr noch möglich gewesen wäre.
Den Platzproblemen im Galopper versuchen wir durch eine andere Anordnung der Sitzgelegenheiten entgegenzuwirken, sind da aber auch ein bisschen auf die Ausstattung und tatkräftige Unterstützung der Location angewiesen. Wir musste auch in diesem Jahr niemanden nach Hause schicken und hoffen, das bleibt so. Auf jeden Fall erhöht werden die Punkteränge für 2019, denn auch die Teams auf den Plätzen >15 freuen sich auf Tagespunkte und entsprechende Duelle um einen Platz auf der Ehrentafel. Mehr zu alledem dann im neuen Jahr.
Auch statistisch konnte das Vorjahr in fast allen Kriterien übertrumpft werden. So konnten Die Punktelieferanten im Oktober den Punkterekord von 54 auf 59 bei maximal 63 erreichbaren Punkten erhöhen. Das sind überragende 93,65% korrekte Antworten. Wow. Im Schnitt waren 2 Teams mehr pro Ausgabe dabei (28,5 statt 26,5) und auch insgesamt gab es ein Team mehr als im Vorjahr (66 statt 65 unterschiedliche). 11 Teams waren immer dabei, damit eins mehr als 2017. Mit durchschnittlich 36,75 Punkten waren die Teams beim letzten Quiz des Jahres am besten, die Juni-Ausgabe war mit durchschnittlich 32,06 Punkten wohl die schwerste. Gab es 2017 noch 9 verschiedene Tagessieger, machten die 3 Jahressieger auch im Laufe der Saison die Tagessiege unter sich aus.
Vielen Dank an dieser Stelle allen Teilnehmern für die Treue, Geduld und die positiven Rückmeldungen. Bei allem Aufwand und Stress, den solche Veranstaltungen neben Berufs- und Privatleben mit sich bringen, setzt doch immer wieder eine wohlige Zufriedenheit ein, wenn der Abend gelungen ist. Wir freuen uns jedenfalls schon auf weitere Quizabende im nächsten Jahr.
Auf Andalusien, Porto und Athen folgt Tel Aviv
Die diesjährige Abschlussfahrt verschlug uns Mitte November nach Israel. Neben ausführlicher Stadterkundung, der Aufnahme von Vitamin D, alkoholischen Getränken und regionalen Köstlichkeiten, standen natürlich auch Stadionbesuche auf dem Programm. 4 Spiele der Ligat ha’Al und Ligat Leumit waren eingeplant, 2 haben wir aufgrund von unvorhersehbaren Taxischwierigkeiten, inländischen Temperaturunterschieden und Hangover letztendlich geschafft.
Der erste Abend wurde zur Akklimatisierung und Erkundung des Stadtteils in Tel Aviv Jaffa genutzt. Am Freitag ging es dann nach ausführlicher Altstadt- und Strandpromenadenerkundung mit dem StadtRad, welche in Tel Aviv grün sind und „Tel-O-Fun“ heißen, zum ehemaligen Nationalstadion in Ramat Gan. Eine altehrwürdige Schüssel, in die sich zum Zweitligaduell Hapoel Ramat Gan gegen Hapoel Ashkelion allerdings nur ein paar hundert Schaulustige einfanden. Immerhin gab es beim 1:1 einige hitzige Diskussionen wegen eines Handspiels an der Strafraumgrenze.
Am Samstag standen gleich 2 Spiele auf dem Programm. Da aufgrund des Feiertags allerdings keine Bahnen und Busse erst ab 17 Uhr verkehrten, wurde es ein fast unmögliches Unterfangen. Da das Bloomfield-Stadion im Herzen von Tel Aviv aktuell umgebaut wird, müssen alle 6 dort beheimateten Vereine auf umliegende Spielstätten ausweichen. Hapoel Tel Aviv trägt seine Heimspiele im 2011 errichteten HaMoshava Stadion in Petah Tikva aus. Dorthin kamen wir mit dem ersten wieder fahrenden Bus gerade noch rechtzeitig zum Anpfiff und erlebten neben stimmungsvollen Fans leider eine spielerische Nullnummer.
Der anschließende Versuch, kurz vor Abpfiff vor dem Stadion ein Taxi zu ergattern, welches uns zum baugleichen Netanya Stadion bringen sollte, wurde nach etwa 45 Minuten abgebrochen. Am Ende des Feiertags – so berichtete man uns später – seien alle Taxifahrer, die am Feiertag ohne ÖPNV bekanntlich viel zu tun haben – froh über den wohlverdienten Feierabend. Kein Taxi, kein zweites Spiel, keine Bahn zurück in die Stadt, das Bier nach unserer Rückkehr und den wirklich erlebnisreichen Restaurantbesuch im Romano (Tipp!) hatten wir uns redlich verdient.
Reise nach Jerusalem
Der für Sonntag geplante Ausflug nach Jerusalem führte uns die religöse Vielfalt der Altstadt vor Augen. Ein wirklich spannendes und fesselndes Erlebnis. Da wir uns aufgrund der Meeresmilde in Tel Aviv allerdings kleidungstechnisch nicht auf Temperaturen knapp über dem Gefrierpunkt eingestellt hatten, und die Erlebnisse der letzten Tage uns noch in den Knochen steckten, ließen wir das für 21 Uhr angesetzte Spiel von Beitar gegen Hapoel Beer Sheva ebenfalls sausen und fuhren zurück an die Küste.
Nach einem ausführlichen Hummus-Mittag und umfangreicher Sicherheitskontrollen am Flughafen traten wir am Montag die Heimreise an. Die wahrscheinlich fußballärmste, aber auch anstrengendste Abschlusstour hat uns viele tolle Eindrücke beschert. Ein junges und lebendiges Land, in das wir sicherlich nochmal wieder zurückkehren werden. Nur das Bier ist ziemlich teuer.
Wir sortieren uns nach dem Saisonfinale und melden uns spätestens Anfang Januar mit neuen Terminen für die kommende Saison. Bis dahin allen eine schöne Weihnachtszeit und einen guten Start ins neue Jahr.
Henning, Sven & David
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